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Fotokünstler Thomas Kellner
Thomas Kellner wurde 1966 in Bonn geboren. Er studierte Kunst, Soziologie, Politik und Wirtschaft an der Universität Siegen. 1996 erhielt er den Kodak Nachwuchs-Förderpreis, der ihn zu einem Leben als Künstler ermutigte. Seit dieser Zeit lebt Kellner als Künstler und Kurator fotografischer Ausstellungsprojekte in Siegen. 2003 wurde er in die Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh) berufen.Thomas Kellner hat seine Arbeiten seit 2002 in Einzelausstellungen in Deutschland, Australien, Russland, China, Frankreich, Polen, Dänemark, Brasilien und in den USA gezeigt und war an zahlreichen Gruppenausstellungen und Publikationen beteiligt. Seine Arbeiten sind in bedeutenden privaten und öffentlichen Sammlungen vertreten.
Fotokunst
Fotokunst – einzigartige Motive
Bei der Fotokunst handelt es sich um eine Art der Fotografie, welche sich darauf fokussiert, einer Ästhetik, einer Emotion oder einer Stimmung Ausdruck zu verleihen bzw. diese einzufangen.
Sie unterscheidet sich in dieser Hinsicht grundsätzlich von anderen Arten der Fotografie – der journalistischen, kommerziellen oder der wissenschaftlichen Fotografie. Die journalistische Fotografie intendiert eine vermittelnde Funktion, sie ist nicht bedacht auf Komposition oder Emotionen, sondern auf eine rein abbildende Sichtweise. Eine schnelle und klare Darstellung des Themas ist ihr Hauptfokus. Die wissenschaftliche Fotografie beruht auf Präzision und möchte die Möglichkeit bieten, dass im Bild Dargestellte analysieren und dokumentieren zu können. Häufig verwechselt mit der Porträtfotografie, besonders im Hinblick auf Modelfotos, handelt es sich bei kommerzieller Fotografie um eine sehr präzise und weniger emotionale Arbeitsweise. Das Endergebnis dient dem Verkauf und soll häufig makellos aussehen, weshalb Bildbearbeitung und gestellte Inszenierungen häufig zu finden sind.
Im Kontrast zu diesen Arten der Fotografie, dreht es sich bei der Kunstfotografie vielmehr um die Darstellung von Emotionen, einer Atmosphäre und das Einfangen einer Ästhetik. In gewissem Maße könnte man jedes Foto als Kunstfotografie bezeichnen, welches aus rein ästhetischen Gründen geschossen wurde.
Selbstverständlich ist dies nicht so simpel. Ebenso, wie es schwierig ist, jedes gemalte Bild als „Kunst“ anzusehen, so ist es auch in der Fotokunst nicht so einfach. Ein Fotokünstler achtet auf viele Dinge in der Kreation seines Werkes. Bei der Wahl des Motives, insbesondere aber beim finalen Schießen des Bildes.
Einer dieser Fokuspunkte liegt auf der Komposition des Fotos. Die Linien innerhalb des Bildes so zu legen, dass sie ein stimmiges und interessantes Gesamtbild erschaffen und dem Gefühl Ausdruck verleihen, welches der Fotokünstler – bewusst oder unbewusst – beabsichtigt. Diese Linien ergeben sich aus Vorder- und Hintergrund des Motives, sowie Figuren o. ä. Jede Präsenz innerhalb des Blickausschnittes ist eine Möglichkeit, das Gefühl des Fotos zu lenken.
In einer analogen Art und Weise agieren Farben innerhalb eines Bildes. Manipuliert werden können diese mithilfe von Nachbearbeitung, insbesondere im digitalen Zeitalter.
Beide Aspekte in einem verbindet das Licht in der Kunstfotografie, da es in der Lage ist, Linien zu kreieren oder sie verschwinden zu lassen. Ebenso trägt die Beleuchtung einen maßgeblichen Teil zur Komposition und Farbgebung bei.
Der Weg zur beliebten Kunstform
Die Kunst sah die Fotografie anfangs als kaum der Rede wert an. Die Fotografie konnte mit den kreativen und erfundenen Welten der Kunst kaum mithalten und es wurde geglaubt, dass sie nichts als Realität abbilden konnte. Frühe Erwähnungen der künstlerischen Fotografie finden sich oft im Zusammenhang mit der Darstellung und der Imitation von realistischen Gemälden. Fotokunst als solche gab es zu Beginn gar nicht, zumindest nicht aus den Augen der damaligen Gesellschaft. Heute gelten einige Fotografien der früheren Zeit als Ikonen in der Kunst.
Die Fotografie selbst fand ihren Anfang mit dem Franzosen Joseph Nicéphore Niépce, der vor etwa 200 Jahren das erste Foto der Welt entwickelte. Louis Daguerre erfand 1839 das Verfahren, welches sich als moderne Fotografie etablierte. Aber auch schon früher, im 4. Jahrhundert vor Christus, erwähnt Aristoteles die Camera Obscura, welche einen Aufbau nicht unähnlich – wenn auch weniger technisch – zu heute aufwies. Sie gilt als Grundlage für weitere Kameraentwicklungen und als Fundament der heutigen Fotografie.
Nachdem 1839 die Fotografie erfunden wurde, entwickelte sich die Fotokunst ab Mitte des 19. Jahrhunderts weiter in die Richtung, in der sie heute bekannt ist. Der Piktorialismus entfernte sich von der Idee des realistischen Abbildes und band Lichteffekte und andere Veränderungen in seine Werke ein. Dieses Experimentieren und die Verfremdung der Wirklichkeit ergaben ein Resultat, welches die eigenen Gefühle und Werte widerspiegelte anstelle einer objektiven Darstellung.
In der Zeit vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg entwickelte sich die Fotokunst im Einklang mit der malerischen Kunst. Beide Medien griffen einander auf, ob beabsichtigt oder unbeabsichtigt. Um die Jahrhundertwende herum entstand die Epoche welche heute als die Frühe Moderne bekannt ist. Während des Zweiten Weltkriegs fand sie ihren Höhepunkt und brachte viele Klassiker der Kunstgeschichte hervor, u.a. Bauhaus, den Surrealismus und die Neue Sachlichkeit. Die Fotokunst war ebenfalls stark beteiligt an dieser Periode der Kunstgeschichte.
Kritik an der Fotokunst als wahre Kunst findet sich seit Jahrzehnten in Diskussionen wieder. Auch heute noch sind einige der Meinung, es handele sich lediglich um die Darstellung von Realitäten anstelle eines künstlerischen Schaffens. Doch viele Menschen sind auch der Meinung, Fotokunst gibt eine Interpretation des Momentes wieder und nicht die Wirklichkeit. Als offizielle Kunstform und Medium zur Kunst wurde die Fotokunst angesehen innerhalb der Frühen Moderne. Ab diesem Zeitpunkt entstanden Sammlungen von Kunstfotografien und der Markt für Fotokunst wuchs.
Der Fotokunstmarkt
Der Markt für Fotokunst hat sich in den letzten Jahrzehnten erheblich gewandelt und spiegelt die Entwicklungen in der Gesellschaft, der Technologie und der globalen Wirtschaft wider. Fotografie hat sich von einer rein dokumentarischen Disziplin hin zu einer anerkannten Kunstform entwickelt, die heute sowohl in traditionellen Galerien als auch in digitalen Plattformen eine bedeutende Rolle spielt. Dieser Wandel wird durch neue Technologien, wie digitale Fotografie und KIs, sowie durch die veränderten Kaufgewohnheiten in einer zunehmend digitalen Welt beeinflusst.
Fotokunst kann in verschiedene Marktsegmente unterteilt werden. Einerseits gibt es den Sammlermarkt, in dem Fotografien als wertvolle Investitionen und Sammlerstücke gehandelt werden, und andererseits den Dekorationsmarkt, auf dem Fotografie zunehmend als dekorative Kunst für den privaten oder geschäftlichen Raum gefragt ist. Der klassische Kunstmarkt wird stark durch Galerien und Auktionshäuser geprägt, während Online-Marktplätze eine breitere Reichweite und einfachere Startmöglichkeiten für Fotokünstler bieten.
Diese Digitalisierung hat den Markt für Fotokunst revolutioniert. Digitale Fotografie hat den Zugang zur Kunstform für eine breitere Masse geöffnet, während die Entwicklung von Drucktechniken es ermöglicht, hochwertige Fotografien in größeren Auflagen zu verkaufen. Online-Plattformen bieten Fotografen eine globale Reichweite, und der Verkauf über das Internet hat den Markt weiter demokratisiert. Künstliche Intelligenzen verändern das Angebot und die Vielfältigkeit des Marktes, stellen aber auch eine Herausforderung in Bezug auf Urheberrechte und Eigentum dar.
Der Fotokunstmarkt steht heute vor verschiedenen wirtschaftlichen Herausforderungen. Schwankungen in der globalen Wirtschaft und die Unsicherheit durch politische und soziale Krisen haben das Kaufverhalten beeinflusst. Während Sammler vorsichtiger werden und in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit weniger investieren, gibt es dennoch Chancen für Fotografen, die sich mit neuen Technologien oder innovativen Konzepten differenzieren können. Der Markt zeigt auch ein wachsendes Interesse an ethischer und nachhaltiger Kunstproduktion, was eine zusätzliche Chance für Fotokünstler bietet, die sich mit diesen Themen auseinandersetzen.
Fotokunst ist heute eine etablierte Kunstform, die sowohl in Museen als auch in Galerien und Auktionen eine bedeutende Rolle spielt. Einige Fotografen haben sich als wahre Ikonen etabliert und setzen Maßstäbe auf dem Markt. Künstler wie Andreas Gursky oder Cindy Sherman sind fest in der Kunstszene verankert und Werke von Richard Avedon, Helmut Newton und Annie Leibovitz erzielen bei Auktionen hohe Preise. Gleichzeitig gibt es immer mehr aufstrebende Talente, deren Werke in Galerien und auf digitalen Plattformen Aufmerksamkeit erregen. Ebenso finden junge Fotografen, die mit innovativen Techniken und Konzepten arbeiten, steigende Anerkennung und können von der breiten Online-Reichweite profitieren, die moderne Marktplätze bieten.
Der Fotokunstmarkt wird sich in den kommenden Jahren voraussichtlich weiter digitalisieren. Die zunehmende Nutzung von virtuellen Galerien, digitalen Ausstellungen und Online-Marktplätze könnten den Markt insgesamt verändern. Diese neuen Technologien eröffnen nicht nur neue Vertriebswege für Fotokünstler, sondern auch neue Möglichkeiten für die Präsentation von Fotokunst. Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten bleibt der Markt dynamisch, und es ist zu erwarten, dass sich weiterhin neue, innovative Formen der Fotografie durchsetzen werden.
Der Markt für Fotokunst hat sich von einer Nischenkunst zu einem zentralen Bestandteil des globalen Kunstmarkts entwickelt. Der Wandel von traditionellen Verkaufswegen zu digitalen Plattformen haben neue Chancen für Fotokünstler und Sammler eröffnet. Trotz der wirtschaftlichen Unsicherheiten bleibt Fotokunst ein wichtiges und spannendes Feld, das kontinuierlich von neuen Technologien und gesellschaftlichen Entwicklungen geprägt wird. Zusätzlich hat sich die Fotografie als starkes Ausdrucksmittel für gesellschaftliche, politische und kulturelle Themen etabliert, was ihr einen festen Platz in der zeitgenössischen Kunst verschafft hat. Diese Themenvielfalt und die Flexibilität des Mediums machen die Fotografie zu einem wichtigen Bestandteil der globalen Kunstszene und besonders wertvoll.
Strömungen, Künstler und Persönliche Inspiration
Die Fotokunst hat sich über die Jahre hinweg durch verschiedene Strömungen und Entwicklungen stark verändert. Vom Piktorialismus, der Fotografie als Kunstform etablierte, bis hin zur modernen Dokumentarfotografie und konzeptionellen Fotografie, die heute viele zeitgenössische Fotografen prägen. Ansel Adams, bekannt für seine Landschaftsaufnahmen, und Cindy Sherman, die sich in ihren Selbstporträts mit Identität und Gesellschaft auseinandersetzt, zählen zu den bedeutendsten Fotokünstlern der Geschichte. Andreas Gursky, mit seinen monumentalen, digital bearbeiteten Landschaften und Stadtansichten, hat die Grenzen der Fotografie auf innovative Weise verschoben. Gursky war einer der ersten Schüler der berühmten Becher-Schule (gegründet von Bernd und Hilla Becher), welche einen großen Teil der deutschen Fotokunst von den 70er bis in die frühen 2000er Jahre ausmachte.
Thomas Kellners Fotografie spiegelt nicht nur Einflüsse aus der Kunstgeschichte wider, sondern ist auch stark von seiner persönlichen Motivation geprägt, die visuelle Wahrnehmung von Architektur auf eine neue, experimentelle Weise zu hinterfragen. Seine Werke sind stark von der Kubismus-Strömung inspiriert, die es ihm ermöglicht, Architektur in eine abstrakte und dynamische Form zu transformieren.
Architektur, aber auch Porträt-, Konzept- und Straßenfotografie bilden häufige Interessen- und Themenfelder vieler Fotokünstler. Wichtige Fotografen der Kunstfotografie sind August Sander und Bernd und Hilla Becher, welche alle drei in Deutschland gelebt und gearbeitet haben. Zusätzlich stammen sowohl die Bechers, als auch August Sander aus dem Siegener Umland. August Sander war mit seinem Werk „Menschen des 20. Jahrhunderts“ Begründer der konzeptionellen und dokumentarischen Fotografie. August Sander fokussierte sich auf Porträtfotografie, die Bechers schufen bekanntermaßen eine weite Bilderreihe von Fachwerkhäusern und sind somit Teil der Architekturfotokunst.
Die geografische Nähe zu diesen bedeutenden Fotografen hat auch Thomas Kellner dazu inspiriert in Siegen zu leben und arbeiten. Auf beiden Ikonen basieren Projekte Kellners, von 2023 bis 2026 entsteht ein Projekt, welches in die Thematik der Porträtfotografie eintaucht und somit August Sander ehrt. Kurze Zeit vorher befasste sich der Fotokünstler mit der Architekturfotografie der Bechers und fotografierte dieselben berühmten Fachwerkhäuser aus zeitgenössischer Perspektive. Vor seinem Porträtprojekt, kann ein Großteil der Arbeit von Thomas Kellner der Architekturfotografie zugeordnet werden, aber auch das Konzept der Grenzen wurde einige Zeit thematisiert. Das Spiel mit Grenzüberschreitungen und der Bruch mit Sehgewohnheiten gelten als markante Stile der zeitgenössischen Fotokunst und beide finden sich als wesentlicher Bestandteil in Thomas Kellners Arbeiten wieder. Die bekanntesten Arbeiten Kellners sind die kubistisch inspirierten zerlegten Wahrzeichen aus der ganzen Welt. Sein neuestes Projekt befasst sich dennoch intensiver mit der Gesellschaft und bildet diese, zerlegt in ihre einzelnen Partizipanten in Form von Porträts, ab. Diese neue Sichtweise des sonst Architektur fokussierten Fotokünstlers schafft ganz besondere Werke aus einer neuen und dokumentarischen Perspektive.
Wie zu sehen an Thomas Kellners Arbeit, als auch seinem Vorbild August Sander, hat die Fotokunst die Eigenschaft, dokumentarische Arbeit zu leisten ohne dies wirklich zu beabsichtigen. Auch wenn sie nicht darauf bedacht ist, Wirklichkeit abzubilden und dies auch nie vollends möglich sein mag, so bietet sie dennoch einen Einblick in die Realitäten unserer oder vergangener Zeiten. August Sander bietet mit seinem Werk einen Einblick in die damalige Zeit und der Personen einer Gesellschaft. Thomas Kellner, mit seiner Hommage an Sander, leistet auf ähnliche Weise eine dokumentarische Arbeit, und gibt Betrachtern die Möglichkeit, sich die Lebensrealitäten einer deutschen großstädtischen Gesellschaft vor Augen zu führen. Auch manipulierte und verfremdete, besonders durch digitale Bildbearbeitung entstandene, Bilder stellen eine Sichtweise auf die Wirklichkeit dar und dokumentieren so die heutigen Sichtweisen auf Realität.
Heutige Fotokunst und die digitale Ära
In der heutigen Zeit der Digitalisierung befindet sich die Fotokunst in einer interessanten Position. Die künstlerische Fotografie ist ein wichtiger und fester Bestandteil der Kunstwelt geworden. Die Fotografie als Medium in der Kunst zu nutzen öffnet viele Türen und Möglichkeiten für Künstler, Momente in einer besonderen Atmosphäre mit ausdrucksstarken Emotionen widerzuspiegeln. Zusätzlich bietet die Nutzung der digitalen Bildbearbeitung und die Vielfalt der heute möglichen Technik Wege, welche zu früheren Zeiten und durch traditionelle Mittel nicht umsetzbar wären. Beeinflusst wird die Fotokunst heutzutage außerdem durch die Entwicklung von KIs, sowie die Verbreitung der Sozialen Medien und die Entstehung von VR und AR.
Die digitale Bildbearbeitung ist eine Innovation, die vielen Fotokünstlern neue Türen und Wege eröffnet hat und den gesamten Raum der Fotografie, nicht nur in der Fotokunst, maßgeblich beeinflusst hat. Sie ermöglicht es den Fotokünstlern Gefühle und Werte auf eine neue Art und Weise darzustellen. Das Verändern der Saturierung, der Beleuchtung, Farbgebung, Schärfe und der Bildbeschaffenheit bietet grenzenlose Möglichkeiten und Interpretationsoptionen. Auch das digitale Erstellen von Collagen und das Übereinanderlegen einiger Bildmotive oder Fotografien ergeben neue Kunstwerke, welche mithilfe der Fotografie erschaffen wurden, aber ohne die digitale Bearbeitung nie möglich gewesen wären.
Das Verfremden von Bildmaterial findet sich auch in Konversationen wieder, welche die Authentizität der Arbeiten infrage stellen oder vielmehr, sie nicht mehr der Fotokunst zuordnen möchten. Digitale Bearbeitung würde bei zu starker Bildmanipulation eher in die Kategorie der digitalen Kunst fallen. Viele Kunstströmungen und verschiedene Medien fließen in einander, die Abgrenzungen werden manchmal schwierig.
Der technologische Fortschritt wird weiter voranschreiten und auch in Zukunft die Welt der Fotografie und Fotokunst unterstützen und erweitern. Digitale Bildbearbeitung wird mithilfe von KI schneller und leichter, teilweise auch komplett automatisiert durch Gesichtserkennung und ähnliche Funktionen. Die Einarbeitung von KI-generierten Bildern in den Kunstfotografien und das Spielen mit der Thematik der künstlichen Intelligenz bietet ebenfalls neue Optionen für Fotokünstler ihre Arbeiten auszuweiten und neue Gebiete zu erforschen. KIs bringen aber auch einen weniger positiven Aspekt mit sich und das ist die verminderte Wertschätzung von menschlich-geschaffener Fotokunst. Zusätzlich birgt sie ein Urheberrechtsproblem indem sich künstliche Intelligenzen an vorhanden Werken bedienen und diese bearbeiten und verfremden ohne Zustimmung des Künstlers bzw. der Künstlerin. Dies bedeutet außerdem einen großen wirtschaftlichen Verlust für den bedeutenden Teil der Kunstschaffenden und Kreativen eines Landes.
KIs bieten eine neue Art und Weise mit Kunst, insbesondere in der Fotografie umzugehen. Sie ist ein Werkzeug welches wie die Kamera und der Pinsel genutzt werden kann, welche in sich selbst allerdings kein eigenes Kunstwerk erschaffen vermag.
Selbstverständlich gehören nicht nur künstliche Intelligenzen zum technologischen Fortschritt. Eine weitere, wortwörtlich welt-eröffnende Erfindung ist die Virtual Reality (kurz VR) und Augmented Reality (AR). Sie ermöglicht es der Fotografie, die gemachten Bilder auf eine zuvor nie da gewesene Art und Weise in die Realität zu holen oder selbst in die Welt einer Fotografie einzutauchen und Teil eines Kunstwerkes zu werden ohne je selbst vor der Kamera gestanden zu haben.
Auch die Sozialen Medien beeinflussen die Fotokunst. Die wachsende Verbreitung der Fotografie als Hobby und die kreativen und kunstvollen Ideen von immer mehr Menschen finden ein großes Interessenfeld und bieten neue Möglichkeiten zum Austausch und zur Weiterentwicklung von Ideen. Auch selbständige Fotokünstler nutzen die Sozialen Medien als Mittel ihr eigenes Netzwerk zu vergrößern und in den Kontakt mit anderen Kollegen oder potentiellen Sammlern oder Ausstellungsmöglichkeiten zu treten.
Die Zukunft der Fotokunst ist gewiss eine vielseitige und vielversprechende Zukunft, besonders im Hinblick auf die vielen Erfindungen und technologischen Entwicklungen, aber auch aus sozialer Sicht wird nicht nur das Interesse an der Fotografie erhöht. Probleme, die durch Innovationen wie die künstliche Intelligenz entstehen, finden stärkere Aufmerksamkeit bei kreativen Hobbykünstlern. So oder so wird die Fotokunst eng mit der Technologie verschweißt werden und die digitalen und technischen Möglichkeiten werden ein starker Bestandteil von Kunstfotografien.
Abschluss
Fotokunst ist ein wichtiger Bestandteil, der aus der Kunstwelt nicht mehr weg zu denken ist. Sie unterscheidet sich von anderen fotografischen Genres wie der journalistischen, kommerziellen oder wissenschaftlichen Fotografie grundlegend unterscheidet. Während diese letzteren häufig auf die reine Dokumentation oder die objektive Darstellung von Themen ausgerichtet sind, liegt der Schwerpunkt der Fotokunst auf der Ästhetik, der Emotion und der subjektiven Interpretation von Motiven.
Auch wenn sie anfangs nicht als Kunst angesehen wurde, begannen Fotografen bereits im 19. Jahrhundert, die technischen Möglichkeiten zu nutzen, um eine künstlerische Ausdruckskraft zu entwickeln. Der Piktorialismus, der sich von der realistischen Darstellung entfernte und sich stattdessen auf Lichteffekte und persönliche Perspektiven fokussierte, markiert einen wichtigen Wendepunkt in der Entwicklung der Fotokunst. Ab dem Ende des 19. Jahrhunderts wurden Fotografien zunehmend als Kunstwerke anerkannt, die in Museen und Galerien präsentiert werden konnten.
Der Fotokunstmarkt hat sich seitdem erheblich gewandelt. Zunächst war Fotografie eine Nischenkunst, die nur von wenigen Sammlern und in kleinen Ausstellungen gewürdigt wurde. Heute ist Fotokunst ein zentraler Bestandteil des globalen Kunstmarkts, wobei sowohl traditionelle Galerien als auch digitale Plattformen eine bedeutende Rolle spielen. Insbesondere die digitale Fotografie und neue Drucktechniken haben den Zugang zur Fotokunst für ein breiteres Publikum ermöglicht, während Online-Marktplätze Fotografen die Möglichkeit bieten, ihre Werke einer globalen Zielgruppe zu präsentieren.
Die Digitalisierung bildet einen Meilenstein in der Fotografie und Fotokunst. Digitale Bildbearbeitungen, künstliche Intelligenzen und Virtual Reality beeinflussen nicht nur die Kunst und den allgemeinen Alltag der heutigen Gesellschaft, sondern auch die künstlerische Fotografie. Mithilfe von Software und Programmen können vorher nie dagewesene Kreationen erschaffen werden, welche eine komplett neue Welt zum Ausdruck bringen können. Künstlern ist die Option gegeben, sich und ihre Umwelt auf einzigartige Weise zu verewigen und zu interpretieren. Es ist möglich, dass Menschen in Kunstwerke eintreten oder eigentliche 2D Bilder als 3D um sich herum erleben können. Dennoch bleibt die klassische Fotografie, die sich auf die handwerkliche Fertigkeit und das kreative Auge des Fotografen stützt, weiterhin ein wichtiger Bestandteil der Kunstwelt.
Nicht zu missachten ist außerdem der negative Einfluss künstlicher Intelligenz, welcher vielen Fotokünstlern und der Kunst im Allgemeinen das Leben erschwert. Das Einverleiben der Werke und daraus entstehende, auf Urheberrechtsverletzungen basierende Ergebnisse weisen Grund zur Diskussion auf und benötigen genauere Regulation.
Ein bedeutender Teil der Fotokunst wird durch Künstler geprägt, die mit gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Themen arbeiten. Auch die Porträtfotografie, die Konzeptfotografie und die Straßenfotografie sind weiterhin vielgesehene Themenfelder, die immer wieder neue und faszinierende Interpretationen hervorbringen.
Fotokunst bleibt trotz technologischer Neuerungen und gesellschaftlicher Veränderungen ein bedeutendes und einzigartiges Ausdrucksmittel. Sie ermöglicht es den Betrachtern, die Welt aus einer anderen Perspektive zu sehen und sich auf eine visuelle Entdeckungsreise zu begeben. Der fortschreitende technologische Wandel wird die Fotokunst weiterhin prägen und ihr neue Dimensionen verleihen, sodass auch in Zukunft eine spannende Entwicklung der Fotografie als Kunstform zu erwarten ist.