Instrumente
Instrumente des Blindenorchesters (1998) – Eine Hommage an Klang, Form und Erinnerung
Musik sehen: Zwischen Kubismus und persönlicher Geschichte
1998 schuf Thomas Kellner eine außergewöhnliche Serie, die tief in seine persönliche Biografie und Kunstgeschichte zugleich eintaucht. Unter dem Eindruck des Kubismus und direkt nach seinen ersten dekonstruierten Architekturfotografien – wie dem Eiffelturm – widmete sich Kellner einer neuen Materie: Musikinstrumenten.
Vom Wohnzimmer zur Dunkelkammer
Die Inspiration dafür kam aus dem Elternhaus. Im Wohnzimmer hing eine Batik seiner Mutter – entstanden als künstlerische Antwort auf Picassos kubistische Gitarren. Sein Vater, Musiklehrer an einer Blindenschule, stellte die stark gespielten Instrumente des dortigen Blindenorchesters zur Verfügung. So wurde die Serie Instrumente des Blindenorchesters zu einer Brücke zwischen familiärer Erinnerung und künstlerischer Suche.
Die stille Musik der Bilder
Mit der Mittelformatkamera Mamiya 645 – eine der wenigen Ausnahmen in Kellners Werk, das sonst vom 35mm-Kontaktbogen geprägt ist – bannte der Künstler Trompeten, Gitarren, Klarinetten und andere Instrumente auf Film. Die Instrumente erscheinen gebrochen, neu komponiert – ein stummer, aber intensiver Klangkörper aus Licht, Form und Bewegung, der zwischen Picasso und Feininger schwebt.
Jetzt Teil dieser Klang-Komposition werden
Einige Werke dieser seltenen Serie sind in limitierten Editionen erhältlich – für Sammler:innen, die Musik nicht nur hören, sondern auch sehen und fühlen möchten.