Monumente
Paris, London, Lissabon – Der Beginn der kubistischen Kontaktbogenbilder
Ein Atelier in Paris – Ein Bild voller Möglichkeiten
1997 ergibt sich für Thomas Kellner eine einmalige Gelegenheit: Ein Freund bietet ihm sein Pariser Atelier an. Nach intensiven Experimenten in der Provence träumt Kellner davon, eine neue, größere Lochkamera zu bauen – eine Weiterentwicklung seiner Lost Memories. Doch die Zeit drängt. Statt mit der Lochkamera reist er mit seiner analogen Spiegelreflexkamera an – und beginnt zu experimentieren.
In Paris entsteht am Eiffelturm eine komplette Versuchsreihe auf 35mm-Film, direkt auf Kontaktbogen belichtet. Zehn Varianten eines Motivs entstehen, alle im fragmentierten, tanzenden Stil – gewissermaßen die Geburtsstunde seiner heute so typischen Kontaktbogen-Ästhetik.
London Calling – Farbe trifft Fragment
1999 führt ihn ein weiterer Atelierbesuch nach London – ebenfalls auf Einladung eines Freundes. Kellner hat erkannt, dass auf britischen Messen Interesse an farbigen, ikonischen Bildern bestehen könnte. In nur zwei Wochen fotografiert er zahlreiche Londoner Monumente – darunter Bilder, die heute zu seinen bekanntesten zählen.
Lissabon – Letzter Schritt zur Serie
Nach London reist Kellner zur Ausstellung nach Lissabon – und nutzt auch dort die Gelegenheit, eine eigene Serie der portugiesischen Hauptstadt zu schaffen. Diese Reisen werden zum Fundament für ein fotografisches Konzept, das später in Tango Metropolis seinen Höhepunkt findet: das Zerschneiden und Neu-Zusammenfügen von Architektur im Medium Film.
Der Durchbruch – Big Ben auf dem Titel
Anfang 2000 erscheint Kellners ikonischer Big Ben auf dem Titel der Zeitschrift Profifoto. Ein sichtbares Signal für die wachsende Resonanz auf seine Arbeit. Ausstellungen, Aufträge und Sammler aus aller Welt beginnen, sich für seine Bilder zu interessieren.
Internationale Ausstellungen – Das Werk geht auf Reisen
Ab 2001 geht Thomas Kellners erste große Ausstellung Monumente auf Tournee – beginnend in Iserlohn, dann weiter nach Köln, München, Leipzig, Bad Nauheim, Siegen, Turnhout, bis nach London, Winchester, Portland, Chicago und New York. Innerhalb kürzester Zeit wird die Serie zum internationalen Aushängeschild seines künstlerischen Schaffens.
Zwischen 2000 und 2002 entstehen weitere Werke der Serie in Städten wie Siegen, München und Cardiff. Die Motive bleiben Monumente – doch jedes Bild ist ein neu komponierter Blick auf kulturelle Ikonen und urbane Identität.
Mit Kleinbild zum Monumentalformat
Obwohl er zwischen 1997 und 2002 ausschließlich mit 35mm-Kontaktbögen arbeitet, wächst der Wunsch nach größeren Formaten. Die fragmentierte Struktur bleibt, doch die Textur verändert sich mit der wachsenden Anzahl von Einzelbildern im Kontaktbogen. Dieser Wandel mündet schließlich in der Serie Tango Metropolis.
Editionen mit Sammlerwert
Viele dieser frühen Werke entstanden unter einfachsten Bedingungen, mit unerschütterlicher Neugier und einem präzisen fotografischen Konzept. Heute sind sie begehrte Sammlerstücke. Einige Abzüge sind noch erhältlich – jedes Bild ein Zeugnis künstlerischer Freiheit, fotografischer Innovation und urbaner Ikonographie.